Das KNUST ist der legendäre kulturelle Siedepunkt zwischen Schanzen- und Karoviertel in Hamburgs trendigem Herzen. Dieser Laden ist uns auf’s ebenso herzlichste verbunden Daher gab es für uns auch kein Halten und Zögern, als es an diesem Nachmittag hieß: Auf zum Lattenplatz vor dem Knust.
Es war ein sonniger Sonntagnachmittag, als wir die altvertraute Bühne am ehrwürdigen Schlachthof betraten … zunächst. Denn bald wurde es so herzergreifend und anrührend, dass selbst dem hanseatischen Himmel die Tränen kullerten. In Folge des aller-ersten Akkords brandete uns allerdings schon eine Welle an Froh-heit entgegen, die sich rasch in den Kreuzseen unserer Melodiosität zu einem Kawentsmann der Ausgelassenheit auswuchs, auf dem wir und das Publikum in die Abenddämmerung hineinschaukelten.
Diesseits wie jenseits des wenig beeindruckenden Bühnenrands bewaffnete man sich mit Bratwurst und süffigem Bier und warf sich gegenseitig im Wechselspiel aufmunternde Melodiefetzen zu, aus denen Band und Publikum gemeinsam einen prächtigen Tampen schlugen.
Der hielt dann tatsächlich noch bis in die frühen Morgenstunden des folgenden Tages, da wir endlich die diversen Kaschemmen der Schanze – von denen wir im Vorbeiwanken einige mit spontanen Kantaten beschallten – hinter uns ließen, und wieder in Richtung Hafen torkelten. Übrigens, so eine Runde durch die Gemeinde ist keine Einbahnstraße und man muss damit rechnen, dass bei allen beteiligten Parteien Eindrücke hinterlassen werden – manchmal herzförmige, manchmal faustförmige.