Seit über zwanzig Jahren entern um diese Zeit hochkarätige internationale maritime Musiker die Kaien, Piere und Uferpromenaden Vegesacks. Diese Anlandestelle nördlich der stolzen Hansestadt Bremen ist seit Jahrhunderten dafür bekannt, mit heimeligen Kneipen und energischen Wirten den allzu vertrauensvollen Seeleuten die „Geldbeutel leerzufegen“ – daher der Name.
Aber für seinen Namen kann man ja nichts, wer wüsste das besser als wir vier – Bill Brook, Lou Rupp, Thies Hope und Pinne Berg. Somit mischten wir uns ganz ohne Scheu in das internationale Pottpüree und rührten selbst ein- zweimal richtig um. So kamen wir auch richtig ‚rum und auf diversen Bühnen entlang der Uferpromenade zum Einsatz – schießlich hatten wir, ehe das Festival Maritim selbst ganz rum war, sechs tolle Auftritte über die Bühne gebracht.
Eine besondere Freude war es für uns, dass wir angelegenlich nächtlicher Schlaferei auf dem legendären „Schulschiff Deutschland“ untergebracht waren. Schmale Kojen, sachter Seegang und das Quaken der Vegesäcker Enten, die morgendlich direkt vor dem Bullauge vorbeizogen, verschafften uns reinste Heimatgefühle.
Vor lauter Ergriffenheit ergriffen wir sogar Gelegenheit, unseren Pinne anhand der diversen nauthentischen Gerätschaften ordentlich nachzuschulen, bis er selber etwas ergriff, nämlich die Flucht ins Krähennest.